In einer Zeit, in der Unternehmenskommunikation immer dann gut und modern ist, wenn sie unter dem Banner „Content Marketing“ abgefeiert wird, ist es schön, wenn sich mal jemand um eine knackige Definition kümmert. Eine Definition, die aus dem Buzzword etwas Greifbares macht.
Den neuesten Versuch hat das Forum Corporate Publishing (FCP) vorgelegt und liefert parallel dazu seine Branchenbarometer-Umfrage. Danach verschieben immer mehr Unternehmen ihre Kommunikationsbudgets zugunsten von Content Marketing (dazu zählt auch Corporate Publishing). Die meisten (mehr als 80 Prozent) tun dies in den kommenden drei Jahren auf Kosten klassischer Werbung.
Eine „Ära der Inhalte“ sei damit angebrochen, sagt das FCP. Content Marketing könne aus Unternehmenssicht eine Vielzahl an Kommunikationszielen besser erreichen als klassische Werbung: Bei der Verbesserung des Markenimages sehen 60 Prozent der Unternehmen inhaltsgetriebene Kommunikation gegenüber werblichen Ansätzen im Vorteil, bei Förderung von Loyalität und Kundenbindung sind es 85 Prozent. Geht es um die Positionierung als Thought Leader (Vordenkerrolle) sehen 96 Prozent eine Content Driven Strategy im Vorteil. Selbst bei der Neukunden-Gewinnung hat lediglich ein Viertel aller Befragten angegeben, dass werbliche Ansätze hierfür besser geeignet seien als Content Marketing.
Das sind Zahlen, die jede Content-Agentur jubeln lassen. Beschwingt geht es in die kommenden Wochen der Kundenakquise! Im Gepäck – wie versprochen – die neue Definition des FCP:
- Content Marketing als Unternehmens-, Marken- und Produktkommunikation ist getrieben von relevanten, redaktionellen Inhalten.
- Content Marketing nutzt alle verfügbaren Medienkanäle wie Print, Video, Mobile und Online – jeweils einzeln und in crossmedialen Mediensystemen.
- Content Marketing entfaltet messbare Wirkung entlang der gesamten Customer Journey. Die Kommunikationseffekte reichen von der Steigerung des Bekanntheitsgrades über Imagepflege und Kundenbindung bis hin zur Neukundengewinnung und dem Auslösen unmittelbarer Kaufimpulse.
Wir sagen: Danke! Besser hätten wir es nicht formulieren können. Nur etwas kürzer für den Hausgebrauch: „Relevante, redaktionelle Inhalte entfalten auf allen verfügbaren Kanälen eine messbare Wirkung.“
Ergänzend dazu hat auch der Bundesverband Digitale Wirtschaft neulich den Standort von Content Marketing bestimmt, und zwar so:
Ziel des Content Marketing (CM) ist die Positionierung einer Firma oder Marke als Experte in ihrem Fachgebiet durch Bereitstellung von relevanten Informationen. In der operativen Umsetzung umfasst CM Planung und Erschaffung zielgruppenrelevanter Inhalte sowie deren strukturierte Verbreitung über verschiedene Kanäle.
Besonders wichtig finden wir hier die Positionierung als Experte im jeweiligen Fachgebiet. Das erinnert doch sehr an bewährte (Fach-)Medienarbeit, meinetwegen ergänzt um neue Kanäle (aus den Bereichen Paid, Earned und Owned Media).
Unser Fazit
Wir verbinden beide Definitionen und sagen: Content Marketing findet statt, wenn relevante, redaktionelle Inhalte über verschiedene Kanäle eine messbare Wirkung entfalten – vornehmlich mit dem Ziel, eine Firma oder Marke als Experte zu positionieren. Wenn das so ist, machen wir gerne Content Marketing. Jenseits kurzlebiger Hypes.